7. Bevölkerung und soziale Struktur
7.1 Bevölkerungsentwicklung in der frühen Geschichte des Rastpfuhls
Die frühsten Zahlenangabe für den Rastpfuhl findet man für das Jahr 1818
in [1]: "Rastphul": 2 Bauerngüter (2 Feuerstellen, d.h. bewohnte
Häuser), 6 Seelen, evangelisch. Gleichlautende Angaben findet man in
[2]. Für das Jahr 1830 waren bereits 4 "Feuerstellen" auf 2 Bauerngütern
mit zusammen 32 Einwohnern verzeichnet[3].
In [4] wird der Rastpfuhl für das Jahr 1843 als "Ziegelhütte" mit 6
Wohnhäusern und zusammen 44 Einwohnern aufgeführt (23 männlich, 21,
weiblich; 42 katholisch, 2 evangelisch). Die Zahl der Einwohner
war mit 45 im Jahr 1868 nahezu unverändert.[5] In einer Volkszählung mit
Stichtag 1. Dezember 1871, also nur 3 Jahre später, wurden bereits 55
Einwohner in 7 Häusern registriert.[5] Erst nach der
Jahrhundertwende stieg die Zahl über 100 an: Im Jahr 1909 gab es
auf dem Rastpfuhl 108 Einwohner in 11 Häusern.[6] .
Für die Folgezeit liegen keine Zahlen vor, die eindeutig dem
hier definierten Gebiet des Rastpfuhls zugeordnet
werden können. Zahlenangaben z.B. für die Jahre 1939 und 1946/47 aus [7]
beziehen sich auf eine zu dieser Zeit festgelegten Aufteilung, wonach
der Rastpfuhl zu den Stadtbezirken 7 (Rußhütte), 11 (Jenneweg) und 12
(Rastpfuhl-Leipziger Straße) gehörte.
Mit dem Fortschreiten der Wohnbebauung beiderseits der Lebacher Straße
und der Anlage von Nebenstraßen war ein stetiger Anstieg der
Einwohnerzahlen verbunden. Dabei dürfte Besiedlung des oberen Rastpfuhls
nach dem Bau der "Waldsiedlung" ab 1935 einen deutlichen Sprung bei der
Einwohnerzahl bewirkt haben. Das gilt auch für die weitere Bebauung mit
Wohnblocks bis in den Anfang des 2. Weltkriegs hinein und wieder ab Ende
der 1940er Jahre, s.a.
Kap.
10.2. Nach dem 2. Weltkrieg nahm der Rastpfuhl dabei einen
Großteil von Zuwanderern auf.[8]
Abb. 7.1: Entwicklung der Einwohnerzahl des Rastpfuhls im 19. und
frühen 20. Jahrhundert
Quellen
[1] Statistisch-topographische Beschreibung des Regierungs-Bezirks
Trier: nach seinem Umfange, seiner Verwaltungs-Eintheilung und
Bevölkerung. Verlag Hetzrodt, Tier, 1818.
Online
in der Digitalen Bibliothek der Bayerische Staatsbibliothek
[2] Rumpf, Johann Daniel Friedrich u. Rumpf, Heinrich Friedrich:
Vollständiges topographisches Wörterbuch des preußischen Staats: Band 2
(F-R). Verlag G. Hayn, Berlin, 1820
[3] von Restorff, Friedrich: Topographisch-Statistische Beschreibung der
Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin
und Stettin, 1830
[4] Baersch, Georg (Hrsg.): Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier:
nach amtlichen Quellen bearbeitet und im Auftrage der Königl. Preuß.
Regierung. Enthaltend das Ortschafts-Verzeichniß nebst der
Entfernungs-Tabelle, einer Vergleichung des bei den
Ortschafts-Entfernungen angegebenen Preußischen Längenmaaßes mit dem
Französischen, und einem alphabetischen Ortschafts-Register, Band 2
Trier, 1846; Druck und Verlag der Linz'schen Buchhandlung.
[5] Rudolph, H.: Vollständigstes
geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Deutschland,
und zwar der gesammten deutschen Bundesstaaten, sowie der unter
Österreichs und Preussens Botmässigkeit stehenden nichtdeutschen Länder,
L-Z, Band 2. E. Verlag Albert Hoffmann, Leipzig 1868
[6] Notice descriptive et statistique sur la Province Rhénane, 4eme
Volume: Statistique des districts de Trèves d'Aix-la-Chapelle et
de Düsseldorf, statistique de la principauté de Birkenfeld, Hrsg:
Ministère de la Guerre, Etat-Major de l'Armée, 2e Bureau, 1909,
Online auf dilibri Rheinland-Pfalz
[7] Die Bevölkerung der Stadt Saarbrücken nach Stadtbezirken 1939, 1946
u. 1947. StA.SB: Dezernat GS 2: Einteilung der Stadt in Stadtbezirke mit
Karte und Bevölkerungszahlen, 1947
[8] Herrmann, Hans-Christian: Saarbrücken 1945-74: Bevölkerung und
Sozialstruktur. In: Wittenbrock, Rolf: Geschichte der Stadt Saarbrücken.
SDV Saarländische Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1999, ISBN
978-3-930843-41-1, Band 2: Von der Zeit des stürmischen Wachstums bis
zur Gegenwart
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