4 (Geo-)Morphologie
4.1 Oberflächenform
In der Geografie versteht man unter (Geo-)Morphologie die Lehre von der
Oberflächenform der Erde.
Der Rastpfuhl liegt in der nördlichen randlichen Höhenzone zum mittleren
Saartal auf dem östlichen Abschnitt eines breiten Riedels zwischen dem
Burbach und dem Fischbach. (Ein Riedel ist ein schmaler,
langgestreckter, flacher Geländerücken zwischen zwei Tälern.)
Im bebauten Gebiet des Rastpfuhls steigt dabei das Gelände von Süden
nach Norden von ca. 230 m über NN auf ca. 290 m über NN an.
Entlang der Bundesstraße 268 (Lebacher Str., Rastpfuhl, Lebacher
Landstr.), die sich als Hauptachse des Rastpfuhls in Süd-Nord- bzw.
Nord-Süd-Richtung herausgebildet hat, sind die Steigungen auf dem oberen
Rastpfuhl beträchtlich. Im
Gebiet um die Straße „Rastpfuhl“ befindet sich eine kleine Senke. Dort
befand sich früher ein kleiner Pfuhl, der vom Rastbach gespeist wurde.
Abb 4.1: Höhenprofil Nord-Süd (
höher aufgelöste
Grafik als PDF-Datei) -
zugehörige
Karte
Im Zuge des
vierspurigen Ausbaus der Lebacher Landstraße wurde im Jahr 1960 zwischen
der heutigen Saarbahn-Haltestelle „Siedlerheim“ und der Einmündung der
Hubert-Müller-Straße ein Taleinschnitt angelegt.
Abb. 4.2: Ausbau der Lebacher
Landstraße
(Aufnahmedatum: 22.06.1960)
(
höher aufgelöste Grafik
als PDF-Datei)
© Landesbildstelle Saarland im LPM (Klippel, Marcel)
In West-Ost-Richtung verläuft das Gelände dem Charakter eines Riedels
entsprechend vergleichsweise eben. Dies sei beispielhaft am Höhenprofil
einer West-Ost-Achse im Süden des oberen Rastpfuhls dargestellt. Erst am
östlichen Rand
des Rastpfuhls ist ein steiler Abfall zum Fischbachtal hin zu
verzeichnen.
Abb. 4.3: Höhenprofil West-Ost (
höher aufgelöste Grafik
als PDF-Datei) -
zugehörige Karte
Abb. 4.4: Schnittlinien der
Höhenprofile mit ausgewählten Höhenpunkten
Die
Oberflächenform des
Rastpfuhls wird in der Reliefkarte plastisch dargestellt:
Abb. 4.5: Reliefkarte des
Rastpfuhls, Datenstand: 2006 (Quelle, Urheberrecht und freundliche
Freigabe für diese
Internetseiten:
Landeshauptstadt Saarbrücken, Vermessungs- und Geoinformationsamt)
(
höher aufgelöste Grafik
als PDF-Datei)
Deutlich erkennbar sind die natürlichen Muldentäler des ehemaligen
Rastbachs und des
Dörrbrücherbaches.
Ebenso deutlich hervor treten die durch äußere Kräfte, also durch
Menschenhand geformten Änderungen an der Geländeform. Dazu gehören der
oben erwähnte
Taleinschnitt der
oberen Lebacher Landstraße sowie verschiedene
Terrassierungen,
z.B. für die Sportanlagen am Hauschildweg und für das Gelände der
früheren Teerfabrik Sarg am Knappenroth.
Ried weist in seiner
Dissertation auf dem Gebiet des Rastpfuhls zwei Flussterrassen der
Kategorie C (obere Mittelterrasse) aus, wobei das Niveau auf Grund der
jüngeren Bewegung des Karbonsattels etwas höher läge als der
Kategorisierung entsprechend. (Dabei ist jedoch ohnehin festzustellen,
dass eine einheitliche Kategorisierung nicht existiert.)
Auf der Darstellung nach
Ried
ist im Einklang mit der Reliefkarte der Einfluss des ehemaligen
Rastbachs deutlich zu erkennen.
Die Entstehung der Terrassen sind auf Ablagerungen durch die Saar im
erdgeschichtlichen Zeitalter Pleistozän (vor einigen 100.000 Jahren)
zurückzuführen.
Abb. 4.6: Obere Mittelterrassen
auf dem Rastpfuhl (gepunktete Flächen) nach
Ried
4.2 Gewässer
Abb. 4.7: Gewässer des
Rastpfuhls
Der
Rastbach hatte seine Quelle
in der Nähe des heutigen Rhönwegs und floss südlich des heutigen
Rastbachwegs weiter
in Richtung Burbach, wo er in den Weyerbach mündete. (Der Burbach wird
in seinem Unterlauf meist als Weyerbach bezeichnet.)
Um die Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts wurde der Rastbach von seiner
Quelle bis zur Mündung vollständig verrohrt
und ist heute Teil der Regenwasser-Kanalisation. An Bach erinnert heute
nur noch der gleichnamige Weg auf dem Restpfuhl, s.a. Abschnitt 9.2 im
Kap. 9 Flur und
Straßennamen. Anfang des 20. Jahrhundert gab es in Burbach noch
eine kurze Stichstraße mit dem Namen "An der Rastbach". Die Straße ging
von der heute noch vorhandenen Margarethenstraße in nördliche Richtung
ab und lag nahe des Unterlaufs des Rastbachs.
Der
Dörrbrücherbach hat mehrere
Quellbäche im Wald nördlich der Straße „Am Gilbenkopf“ und fließt in
östlicher Richtung zum Fischbach.
Abb. 4.8: Dörrbrücherbach
Quellen
- Ried, Hans: Die Siedlungs- und Funktionsentwicklung der Stadt
Saarbrücken; Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der
Philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes; Arbeiten
aus dem geographischen Institut; Band 3; Saarbrücken, Universität
des Saarlandes, 1958
- Digitale Karten und Pläne der Landeshauptstadt Saarbrücken auf
den Internet-Seiten
„GeoKIS (Geographisches Kommunales InformationsSystem)“
- Fotoarchiv
des Landesinstituts für Pädagogik und Medien in der
Landesbildstelle
- Änderung des Flächennutzungsplans des
Stadtverbandes Saarbrücken im Bereich "Nahversorgungszentrum
Rastpfuhl” v. 31.05.2006, Stadtverband Saarbrücken, Amt für
Bauen, Umwelt und Planung
- Pharus-Plan der Stadt Saarbrücken, 3. neue verbesserte Auflage