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12.6  Versorgungsnetze

Unter einem Versorgungsnetz wird hier das jeweilige infrastrukturelle Netz von Transportwegen für die Versorgung mit Energie und Wasser sowie für die öffentliche elektronische Kommunikation verstanden. Dabei werden auch Transit-Leitungen betrachtet, beim Wasser auch das Entsorgungsnetz.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die  Aussagen auf das bebaute Gebiet des Rastpfuhls.
12.6.1 Erdgas, Fernwärme, Wasser
Das Erdgasnetz ist flächendeckend ausgebaut. Außerdem ist die Caritas-Klinik St. Theresia an das Fernwärme-Leitungsnetz der Stadtwerke Saarbrücken angeschlossen.[1] Weiterhin sind auf dem Rastpfuhl Abschnitte der Gashochdruckleitungen Rohrbach-Burbach, Saarbrücken-Saarstahl Burbach und Rastpfuhl-Bous (DN 250) verlegt. [7], [8], [9] Das Netz der Erdgas-Hochdruckleitungen wird  von der Creos Deutschland GmbH betrieben. [10]
Die Trinkwasser-Versorgung erfolgt über das Leitungsnetz der Saarbrücker Stadtwerke Netz AG. Das Wasser stammt vom  vom Wasserwerk Rentrich. Von dort aus gelangt es über eine 12 km lange Leitung mit dem Durchmesser 40 cm zum Hochbehälter an der oberen Hubert-Müller-Straße, von wo aus das Wasser für das Versorgungsgebiet Rastpfuhl weiter verteilt wird.[5],[9]
In der Kliver-Bergbaukarte von 1886 [6] ist eine Wasserleitung eingezeichnet, die von Quellen an der Nauwies durch den Wald über den Rastpfuhl bis nach Burbach führt, s. Abb. 12.6.1 und vermutlich früher den Rastpfuhl und weitere Teile von Malstatt mit Trinkwasser versorgte.

Wasserletung 19. Jahrhundert
Abb. 12.6.1: Verlauf der früheren Wasserleitung von der Nauwies bis nach Burbach (aus [6], 1886)

Mit dieser Leitung in Zusammenhang stehen dürfte ein Wasserbehälter an der Stelle der heutigen Ahrstraße 16 und 18, der in Karten aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang der 1950er Jahre eingezeichnet ist.[6] Dieser dürfte aber später durch den Hochbehälter an der Hubert-Müller-Straße ersetzt worden sein.
Die Wasserhärte liegt heute im Bereich 1 (weich).[2] Der Trinkwasser-Versorgungsauftrag wurde von der Landeshauptstadt Saarbrücken an die Stadtwerke Netz AG bis zum Jahr 2063 übertragen.[3]
Für die Entsorgung von Abwasser und damit für das Kanalnetz ist der Zentraler Kommunaler Entsorgungsbetrieb (ZKE) Saarbrücken zuständig.[4] Bemerkenswert ist die vollständige Verrohrung des Rastbachs, der in die Regenwasserkanalisation integriert wurde, s.a. Abschnitt "Gewässer" im Kap. 4. (Geo-)Morphologie.

12.6.2 Stromnetz Stadtnetz (230/400 V)
Das Stromnetz ist flächendeckend ausgebaut. Neben privaten PV-(Photovoltaik-Anlagen) wurde auf den Dächern der  Grundschule Rastpfuhl eine PV-Anlage mit 1 kWp installiert (?) [1]

Quellen zu 12.6.1 und 12.6.2:
  1. Stadtwerke Saarbrücken Consulting GmbH (Hrsg.): Integriertes Stadteilentwicklungskonzept
    (ISEK) Malstatt -  Energetischer Fachbeitrag, ca. 2015. Online (PDF-Datei, 4,2 MB)
  2. Internetseite der Saarbrücker Stadtwerke zur Wasserversorgung
  3. Lang, Andreas: Wasseraufbereitung in Saarbrücken - So kommt das Wasser in die Wohnung.
    In: Saarbrücker Zeitung vom 27. Juli 2017, online.
  4. Internetseite des Saarbrücker Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebs (ZKE)
  5. Luther, Gerhard u. Dörr, Reiner: Reduzierung von CKW-Spuren im Trinkwasser durch Zubereitungstechniken im Haushalt. In: gwf - Wasser|Abwasser, 132 (1991) Nr. 8, Vulkan-Verlag GmbH, ISSN 0016-3651, S. 453
  6. diverse historische Karten, z.B. Kliver-Bergbaukarte 1886 (Karte Sect. Saarbrücken, Jägersfreude, Karte bearbeitet von Oberbergamtsmakscheider Kliver im Jahre 1886), online (PDF-Datei 3,0 MB)
  7. Bekanntmachung des Stadtverbands Saarbrücken über die "Änderung des Flächennutzungsplans des Stadtverbandes Saarbrücken im Bereich "Nahversorgungszentrum Rastpfuhl”", online (PDF-Datei)
  8. Bebauungsplan Nr.126.13.00 "Im Knappenroth", online (PDF-Datei)
  9. interaktive Planzeichnung des Flächennutzungsplans auf den Internetseiten des Regionalverbands Saarbrücken mit Link zum GeoPortal des Saarlandes in Verbindung mit der Legende zum Flächennutzungsplan
  10. Internetseiten der Creos Deutschland GmbH

12.6.3 Hochspannungsnetz der öffentlichen Stromversorgung
Das Gebiet des Rastpfuhls wird von zwei Freileitungen gequert [1]. Die Leitungen sind in Abb. 12.6.2 unten eingezeichnet.
Neben den Freileitungen wurden zumindest in der Zeit von den 1930er- bis in die 1950er-Jahre zwei parallel verlaufende Erdkabel ( 3 X 35 kV und 10 kV) betrieben. [4] Die Erdkabel waren z.B. die Ursache dafür, dass zunächst das Grundstück Am Gilbenkopf 16a nicht bebaut werden konnte.[5] Darauf weist auch die Hausnummer-Zuteilung hin.

Markierung Ferngas
Abb. 12.6.2: Markierung Ferngas-Leitung
Strommast Beschriftung
Abb. 12.6.3: Beschriftung am
Hochspannungsmast




Quellen:
  1. Leitungsnetz-Karte auf dem GeoPortal SL
  2. Topographische Grundkarte des Deutschen Reiches Saarbrücken-Malstatt von 1925
  3. Herzig, Thomas:  Geschichte der Elektrizitätsversorgung des Saarlandes unter besonderer Berücksichtigung der Vereinigten Saar-Elektrizitäts-AG. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte, Bandnummer: 17 (1987),  Minerva-Verlag Thinnes u. Nolte - online
  4. Lageplan 1:1.000 zum Bauantrag der GAGFAH-Süd betr. Waldsiedlung Rastpfuhl v. 11. Febr. 1936.
    In: StA SB Sign. V60-57
  5. Information der früheren Eigentümerin (*1926, ✝2020) des Hauses Am Gilbenkopf 16a

12.6.4 Bahnstromnetz
In der Schneise im Wald nördlich des Rastpfuhler Wohngebiets verläuft neben der Hochspannungsleitung des öffentlichen Netzes die Bahnstrom-Freileitung BL 499 (110 kV, 16,7 Hz) vom Abzweig Karthaus bei Trier zum UW (Unterwerk) Saarbrücken, wo nach einer Spannungswandlung auf 15 kV die Einspeisung in das Oberleitungsnetz der Deutschen Bahn erfolgt. Die BL 499 ist 1973 errichtet worden. Bis zu einem Mast nördlich der Rußhütte wird die BL 499 auf der oberen Traverse der BL 453 (UW-Saarbrücken - Kaiserslautern) mitgeführt. Die BL 453 wurde im Jahr 1959 gebaut. [1]

Quellen:
  1. Informationen des Infrastrukturdatenmanagements der DB Energie GmbH, Karlsruhe (E-Mails an den Autor v. 27.und 28.01.2021)
  2. weitere Infos über das Bahnstromnetz:
    https://inside.bahn.de/bahnstromnetz/
    https://www.dbenergie.de/dbenergie-de/unternehmen
    http://www.bahnstrom.de/bahnstromsysteme/

Leitungsnetzt Rastpfuhl
Abb. 12.6.2: Verlauf der Hochspannungsleitungen auf dem Gebiet des Rastpfuhls
(Karte mit höherer Auflösung als PDF-Datei)


12.6.5 Telekommunikationsnetze
Telefonnetz

Der Rastpfuhl ist flächendeckend mit dem Telefon-Festnetz und dem Mobilfunk-Netz 4G versorgt.[1]
Mobilfunk-Basisstationen befinden sich:[2]
- auf dem Dach des Gebäudes der ehemaligen Esso-Tankstelle nahe des Siedlerheims,
- am Freileitungsmast der 110-kV-Hochspannungsleitung nahe der Kirche St. Antonius
- am südwestlichen Ende der Sportanlage Knappenroth
- auf dem Dach des Mehrfamilienhauses Hunsrückstraße 9
- auf dem Dach der Wohnanlage Lahnstraße 19

Internet
Die Verfügbarkeit von einem leitungsgebundenen Internet-Zugang beträgt auf dem Rastpfuhl 100 % für eine Download-Geschwindigkeit von 16 Mbit/s und > 95 % aller Haushalte für 100 Mbit/s.[3]

Richtfunkstrecken
Über den oberen Rastpfuhl und über das anschließende Waldgebiet verlaufen mehrere Richtfunkstrecken.[4]

Quellen:
  1. Mobilfunk-Monitoring-Karten der Bundesnetzagentur auf dem Internet-Portal Breitband-Monitor
  2. EMF-Karte der Bundesnetzagentur, online
  3. Breitband-Atlas des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, online
  4. interaktive Planzeichnung des Flächennutzungsplans auf den Internetseiten des Regionalverbands Saarbrücken mit Link zum GeoPortal des Saarlandes in Verbindung mit der Legende zum Flächennutzungsplan



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